SEO selber machen – Die Anleitung
SEO kannst du selber machen, dafür brauchst du keine teure Agentur – vorrausgesetzt du hast die Zeit und das nötige Hintergrundwissen für die Optimierung deiner Website. Es handelt sich dabei aber nicht um ein „Einmal-und-fertig-Projekt“, sondern um einen kontinuierlichen Prozess. Ich zeige dir in diesem Beitrag, wie du mit SEO starten kannst und welche Grundlagen wichtig sind.
„SEO selber machen“ – genau das habe ich 2016 selbst gegoogelt, als ich mit meinem Blog gestartet bin und noch Anfänger auf dem Gebiet war. Natürlich wollte ich, dass meine Inhalte bei Google gefunden werden. Ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen. Und wie viele andere dachte ich damals: Das ist bestimmt einfach.
Ich habe mir das so vorgestellt: Ein paar Keywords in den Text packen, ein Plugin installieren, ein Tool nutzen – und schon läuft das mit dem Ranking. Aber ich kann dir jetzt schon verraten: So einfach ist Suchmaschinenoptimierung nicht.
SEO ist nicht irgendeine Einstellung, die du einmal aktivierst, und auch nicht einfach eine Handvoll Keywords, die du irgendwo reinsteckst. SEO ist das große Ganze. Und bei SEO muss man sehr selbstkritisch sein. Denn nur weil wir etwas gut und toll finden, heißt das noch lange nicht, dass es auch gut und toll für die Zielgruppe ist.
Heute mache ich viele SEO-Audits. Dabei schaue ich mir die Websites meiner Kunden ganz genau an, finde Fehler und Potenziale und gebe ihnen anschließend Hausaufgaben, die sie Schritt für Schritt umsetzen können. Und bei den SEO-Audits finde ich immer wieder ähnliche Fehler, die ich in diesem Blogbeitrag für dich verarbeitet habe.
Und falls du nach der ausführlichen Anleitung doch entscheidest, SEO an eine Agentur auszulagern, dann weißt du wenigstens worum es bei SEO geht.
Technik – Das Fundament deiner SEO-Strategie
SEO beginnt nicht erst bei den Inhalten oder den Keywords. SEO beginnt bei der Technik.
Das ist wie beim Hausbau: Wenn das Fundament nicht stabil ist, kannst du kein solides Haus darauf bauen. Und genauso ist es bei deiner Website. Wenn die Technik nicht passt, bringen dir auch die besten Inhalte nichts.
Eine technisch saubere Website sorgt dafür, dass:
Das Problem: Die Technik wird oft vernachlässigt. Liegt vermutlich auch daran, dass nicht wenig Websitebetreiber keine Ahnung von der Technik haben.
Viele kümmern sich zuerst um Texte, Bilder oder Blogbeiträge und vergessen dabei die Basics. Aber wenn das Fundament nicht stimmt, wird es schwierig, in den Suchergebnissen nach vorne zu kommen.
Was gehört zur technischen Suchmaschinenoptimierung?
Ich zeige dir jetzt die wichtigsten Punkte, die du bei der Technik deiner Website unbedingt prüfen solltest.
1. Ladezeit optimieren
Niemand wartet schließlich gerne – auch nicht online. Wenn deine Seite zu langsam lädt, springen Nutzer ab. Und das merkt Google.
Warum ist die Ladezeit so wichtig?
Tools zur Ladezeit-Prüfung:
Tipps zur Optimierung:
2. Mobile Optimierung
Heute wird die Mehrheit des Traffics über Smartphones generiert. Deshalb bewertet Google mittlerweile zuerst die mobile Version deiner Seite – das nennt sich Mobile First Indexing.
Warum ist das wichtig?
Darauf solltest du achten:
Prüfen kannst du das mit folgendem Tool:
3. Bilder-SEO nicht vergessen
Bilder werden oft vergessen – dabei sind sie für SEO sehr wichtig. Aber in den meisten Fällen sind sie:
Was bedeutet das konkret?
Das Alt-Attribut ist nicht nur für Google wichtig, sondern auch für Barrierefreiheit. Menschen, die auf Screenreader angewiesen sind, erfahren über das Alt-Attribut, was auf einem Bild dargestellt wird.
4. Saubere HTML-Struktur
Ein Punkt, der mir oft bei SEO-Audits auffällt: Viele Websites sind technisch chaotisch aufgebaut. Da wurde einfach irgendwas zusammengeklickt, ohne auf die HTML-Struktur zu achten.
Google liebt aber saubere Strukturen, weil diese besser zu interpretieren sind. Wenn deine Seite wie eine Bastelbude wirkt, findet das die Suchmaschine auch nicht cool.
Darauf solltest du achten:
Eine Website, die optisch hübsch aussieht, kann technisch trotzdem eine Katastrophe sein. Und genau das merkt Google.
5. Nutzerfreundlichkeit beachten
Technik bedeutet nicht nur, dass die Seite fehlerfrei läuft. Technik heißt auch, dass der Nutzer sich auf der Website zurechtfindet.
Denn was bringt dir eine technisch perfekte Seite, wenn der Nutzer abspringt, weil er:
Darauf solltest du achten:
Eine schlechte Nutzererfahrung schadet nicht nur deiner Conversion-Rate – Google merkt das auch.
Seitenstruktur – Das Grundgerüst deiner Inhalte
Bevor du dir Gedanken über Inhalte, Keywords oder Blogbeiträge machst, solltest du dir die Seitenstruktur deiner Website ansehen. Denn genau hier beginnt SEO – noch bevor die ersten Texte geschrieben werden.
Warum?
Eine klare Seitenstruktur sorgt dafür, dass:
Das Problem ist, dass viele Websites einfach „drauflos gebaut“ werden, ohne sich vorher Gedanken über die Struktur zu machen. Häufig wird einfach eine Menüstruktur übernommen, ohne zu hinterfragen, ob sie überhaupt sinnvoll ist. Dabei ist die Seitenstruktur eines der wichtigsten SEO-Themen.
1. Eine Seite, ein Thema – Die wichtigste SEO-Regel
Ein zentraler Grundsatz für die Seitenstruktur lautet:
Eine Seite, ein Thema.
Das bedeutet: Jede Seite deiner Website sollte genau ein klares Thema behandeln.
Viele Websites machen den Fehler, alles Mögliche auf einer Seite zusammenzupacken. Das verwirrt die Nutzer und macht es Google schwer, den Inhalt richtig einzuordnen.
Richtig:
Falsch:
Warum ist das falsch?
2. Lücken in der Seitenstruktur identifizieren
Eine gute Seitenstruktur orientiert sich am Nutzerverhalten.
Stell dir folgende Fragen:
Eine klare Seitenstruktur bedeutet auch, dass keine wichtigen Inhalte fehlen.
Beispiele für typische Lücken:
3. Logisches Menü und klare URLs
Das Menü deiner Website ist für die Navigation entscheidend. Es sollte übersichtlich, logisch und benutzerfreundlich sein.
Tipps für das Menü:
Auch die URL-Struktur spielt eine Rolle. Google bevorzugt sprechende URLs, die das Thema der Seite widerspiegeln.
Richtig:
- https://meineseite.de/seo-audit
- https://meineseite.de/keyword-recherche
Falsch:
- https://meineseite.de/index.php?id=12345
4. Interne Verlinkung aufbauen
Eine gute Seitenstruktur ist ohne interne Verlinkungen nicht vollständig.
Interne Links helfen Nutzern, sich durch deine Website zu klicken, und zeigen Google, welche Seiten besonders wichtig sind.
Tipps für interne Links:
Inhalte – Was Nutzer wirklich lesen wollen
Jetzt kommen wir zum Herzstück der Suchmaschinenoptimierung: den Inhalten.
Aber bevor du direkt anfängst, Blogbeiträge oder Leistungsseiten zu schreiben oder zu optimieren, solltest du dir eine wichtige Frage stellen:
Was will meine Zielgruppe eigentlich wissen?
SEO bedeutet nicht, einfach irgendwelche Texte zu erstellen und möglichst viele Keywords unterzubringen. Es geht darum, relevante, hilfreiche und ansprechende Inhalte für genau die Menschen zu erstellen, die du erreichen möchtest. So viel Worte wie nötig und so wenig Worte wie möglich. Bring es auf den Punkt, vergiss dabei aber keine wichtigen Aspekte.
Folgende Maßnahmen solltest du umsetzen:
- Deine Zielgruppe analysieren.
- Themen finden, die für sie interessant sind.
- Inhalte erstellen, die Vertrauen schaffen.
- Bestehende Inhalte optimieren.
1. Zielgruppe analysieren – Wer soll deine Inhalte lesen?
Bevor du überhaupt mit der Inhaltserstellung beginnst, musst du wissen, wer deine Zielgruppe ist.
Denn nur wenn du die Bedürfnisse deiner potenziellen Kunden verstehst, kannst du Inhalte erstellen, die sie wirklich interessieren.
Fragen, die du dir stellen solltest:
Warum ist die Zielgruppenanalyse so wichtig?
Wenn du die Sprache deiner Zielgruppe sprichst, fühlen sie sich abgeholt. Und das bedeutet auch, dass deine Inhalte besser bei Google ranken, weil sie genau die Suchintention deiner Nutzer treffen.
Ein Beispiel:
Ein Steuerberater spricht intern vielleicht von einer „Einkommenssteuererklärung“. Die Nutzer suchen aber eher nach „Hilfe bei der Steuer“. Wer nach „Einkommenssteuererklärung“ googelt will diese eher selbst machen.
2. Themen finden, die deine Zielgruppe interessieren
Wenn du deine Zielgruppe kennst, kannst du im nächsten Schritt gezielt Themen identifizieren, nach denen sie suchen. Hier hilft dir die Keyword-Recherche.
Wie findest du relevante Themen?
3. Inhalte erstellen, die Vertrauen schaffen
Je nach Suchintention deiner Zielgruppe solltest du die Inhalte unterschiedlich aufbereiten.
Zwei Beispiele:
4. Inhalte strukturieren und auflockern
Niemand liest gerne riesige Textblöcke. Deshalb sollten deine Inhalte gut strukturiert und anschaulich sein.
Tipps zur Strukturierung:
Eine Seite mit einem gut strukturierten Text wirkt nicht nur auf den Nutzer positiver, sondern wird auch von Google besser bewertet.
5. Bestehende Inhalte optimieren
SEO bedeutet nicht nur, neue Inhalte zu erstellen – sondern auch, bestehende Inhalte regelmäßig zu prüfen und zu überarbeiten. Am besten optimierst du die Inhalte, die schon ein solides Ranking mit Potenzial haben. Schau dir dafür die Top 20 Suchergebnisse in deiner GSC an.
Prüfe regelmäßig:
Manchmal kannst du durch kleine Änderungen große Verbesserungen erzielen – beispielsweise durch das Aktualisieren veralteter Inhalte oder das Einfügen neuer interner Links.
Sichtbarkeit von außen – Entitäten schaffen und Vertrauen aufbauen
Eine erfolgreiche Website braucht nicht nur gute Inhalte und eine klare Struktur. Es reicht nicht, dass du intern alles richtig machst – du musst auch außerhalb deiner Website sichtbar sein.
Dieser Punkt wird bei der Suchmaschinenoptimierung oft unterschätzt. Viele konzentrieren sich nur auf die eigene Seite und vergessen dabei, wie wichtig es ist, auch von außen Signale zu bekommen. Google achtet darauf, wie gut deine Website mit dem Rest des Internets verknüpft ist.
Was bedeutet das konkret?
Google bewertet nicht nur, was auf deiner Seite passiert, sondern auch, wie viele Signale von außen auf deine Seite verweisen. Das sind wichtige Vertrauenssignale – und die solltest du nutzen!
1. Interne Verlinkung aufbauen
Eine gute interne Verlinkung ist das A und O, um Nutzer auf deiner Website zu halten und Google zu zeigen, welche Seiten besonders wichtig sind.
Warum ist interne Verlinkung wichtig?
Tipps für interne Links:
Ein gut verlinktes Netzwerk innerhalb deiner Website zeigt Google: Diese Inhalte sind relevant und gut verknüpft.
2. Externe Verlinkung: Links nach draußen sind nicht böse!
Viele denken immer noch, dass man keine externen Links setzen sollte, weil man damit „SEO-Power“ abgibt. Aber das ist Quatsch. Externe Links sind hilfreich – wenn sie richtig gesetzt werden.
Wann sind externe Links sinnvoll?
Wichtig: Verlinke nur auf seriöse Seiten und stelle sicher, dass die Links funktionieren. Externe Links können deine Inhalte stärken, wenn sie sinnvoll genutzt werden.
3. Backlinks aufbauen – So bekommst du Links von anderen Seiten
Backlinks sind Links von anderen Websites, die auf deine Seite verweisen. Für Google sind sie eines der wichtigsten Vertrauenssignale.
Warum sind Backlinks wichtig?
Wie bekommst du Backlinks?
- Partnerschaften nutzen:
Frag Partner, Kunden oder Lieferanten, ob sie auf ihre Website einen Link zu dir setzen können. - Gastbeiträge schreiben:
Biete anderen Blogs oder Websites hochwertige Inhalte an – und füge einen Link zu deiner Seite ein. - Pressearbeit:
Schicke Pressemitteilungen an lokale Medien oder Fachportale. - Social Media nutzen:
Teile deine Inhalte aktiv in Social-Media-Kanälen, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen. - Erzeuge gute Inhalte:
Wenn du gute Inhalte hast, wirst du auch gerne von anderen freiwilig verlinkt.
Tipp: Qualität ist wichtiger als Quantität. Lieber ein Link von einer seriösen Seite als zehn von dubiosen Quellen.
4. Allgemeine Sichtbarkeit im Netz schaffen
Sichtbarkeit bedeutet nicht nur, dass andere auf dich verlinken. Es geht auch darum, dass du im Netz präsent bist.
Wie schaffst du das?
All diese externen Signale zeigen Google, dass du ein relevanter Akteur in deinem Themenbereich bist.
5. Verifiziere dein Unternehmen
Ein weiterer wichtiger Punkt: Verifiziere dein Unternehmen oder deine Marke.
Was bedeutet das?
All das hilft dir dabei, als vertrauenswürdige Entität im Internet wahrgenommen zu werden.
Nutze die Google Search Console
Ich sehe es oft bei meinen Kunden: Die GSC wird entweder gar nicht genutzt oder viel zu selten.
Viele wissen nicht genau, wie sie die GSC einsetzen sollen – oder sie öffnen das Tool nur, wenn eine Fehlermeldung aufploppt.
Einer meiner wichtigsten SEO Tipps:
Schau regelmäßig in die GSC!
Denn Google gibt dir in der GSC viele konkrete Hinweise und Empfehlungen, wie du deine Website verbessern kannst. Und das Beste daran: Die Tipps kommen direkt von Google – dem Suchmaschinen-Riesen, um den es bei SEO ja letztendlich geht.
Was ist die Google Search Console?
Die Google Search Console ist ein Analyse- und Diagnose-Tool, das dir zeigt, wie Google deine Website sieht.
Was du mit der GSC machen kannst:
Fazit – SEO heißt: Dranbleiben!
SEO ist kein „Einmal-und-fertig“-Projekt. Es reicht nicht, die Website einmal zu optimieren und dann nie wieder anzufassen. SEO bedeutet: kontinuierlich dranbleiben.
Suchmaschinen ändern ständig ihre Algorithmen, Nutzergewohnheiten verändern sich, und auch dein eigenes Angebot entwickelt sich weiter. Eine Website ist nie „fertig“. Hinterfrage immer selbstkritisch, ob du wirklich das beste Ergebnis für deine Zielgrupe hast und ergreife dann die passenden Maßnahmen. Nur so kommst du auch zum Erfolg
Das heißt zusammengefasst:
Hast du noch Fragen oder benötigst Unterstützung? Schreib mir gern – ich helfe dir weiter! 😊
Lisa Augustin
Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, GenussbikerinLisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.