Durch „Noindex“-Tag ausgeschlossen – Was tun?

Du lernst, wann ein Noindex-Tag sinnvoll ist, wie du die Fehlermeldung in der Google Search Console richtig interpretierst und wie du Probleme, z. B. nach einem Relaunch, schnell beheben kannst.

Autorin: Lisa Augustin Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2024
Fehlermeldung aus der Google Search Console: Durch Noindex-Tag ausgeschlossen

Das „Noindex“-Tag ist eine mächtige Möglichkeit, um Suchmaschinen gezielt zu steuern. Mit diesem kleinen Stück HTML kannst du Suchmaschinen wie Google mitteilen, dass eine bestimmte URL nicht indiziert werden soll. Doch manchmal taucht in der Google Search Console die Fehlermeldung „Durch ‚Noindex‘-Tag ausgeschlossen“ auf – und das sorgt für Verunsicherung.

Ist das ein Problem? Nicht immer! Häufig ist die Verwendung eines „Noindex“-Tags gewollt, in anderen Fällen kann es zu einem echten Sichtbarkeitsproblem werden. Besonders kritisch wird es, wenn ein „Noindex“-Tag aus Versehen gesetzt wurde, wie nach einem Relaunch oder einem WordPress-Update.

Was ist das „Noindex“-Tag und wie funktioniert es?

Das „Noindex“-Tag ist eine Anweisung im HTML-Code, die einer Suchmaschine wie Google mitteilt: „Diese Seite bitte nicht in den Index aufnehmen.“ Wenn das Tag gesetzt ist, wird die URL zwar gecrawlt, aber nicht indiziert und erscheint damit (in den meisten Fällen) nicht in den Suchergebnissen.

So wird das „Noindex“-Tag implementiert:

Das Tag wird direkt im Quellcode eingebaut, meist im <head>-Bereich der Seite:

<meta name="robots" content="noindex">

Falls du WordPress nutzt, kannst du auch im Backend über Einstellungen –> Lesen die Sichtbarkeit für Suchmaschinen steuern. Ist folgende Checkbox aktiviert, wird automatisch im Quellcode das Noindex-Tag gesetzt.

Möglichkeit im WordPress Backend die Sichtbarkeit für Suchmaschinen einzuschränken.

Zusammenhang mit der robots.txt und „nofollow“

Neben dem „Noindex“-Tag gibt es zwei weitere Werkzeuge, die Suchmaschinen steuern. Und weil es bei den Begrifflichkeiten häufig zu Missverständnissen und falschen Interpretationen kommt, möchte ich dir das etwas genauer erklären.

robots.txt:

In der Datei robots.txt können Webmaster Suchmaschinen mitteilen, welche Bereiche der Website gecrawlt werden dürfen. Das „Disallow“-Kommando verhindert das Crawlen bestimmter Seiten oder Verzeichnisse. Beispiel:

User-agent: *
Disallow: /private/

Wichtig: Die robots.txt verhindert nur das Crawlen, nicht die Indizierung. Wenn eine URL trotzdem verlinkt ist, kann sie dennoch indiziert werden – hier kommt das „Noindex“-Tag ins Spiel.

„nofollow“-Tag:

Mit dem „nofollow“-Tag kannst du Suchmaschinen mitteilen, dass sie Links auf einer Seite nicht folgen sollen. Das wird oft bei Backlinks in Kommentarbereichen oder Affiliate-Links verwendet.

Wichtig: Dieser Tag verhindert aber nicht, dass die Seite bei Google indexiert wird.

Wann wird das „Noindex“-Tag verwendet?

Die Verwendung des „Noindex“-Tags ist in vielen Fällen sinnvoll. Es gibt zahlreiche Szenarien, in denen du Seiten bewusst von der Indizierung ausschließen möchtest:

  • Test- oder Staging-Umgebungen: Während eines Relaunches oder Updates sollte die Entwicklungsumgebung nicht in den Suchergebnissen erscheinen.
  • Login- und Admin-Seiten: Interne Bereiche, die keinen Mehrwert für Suchmaschinen bieten.
  • Paginierungsseiten: Seiten wie „Seite 2“ oder „Seite 3“ in Blogarchiven.
  • JavaScript- und CSS-Dateien: Technische Ressourcen, die für die Suchergebnisse irrelevant sind.
  • Unwichtige Seiten: Manche setzen Impressum und Datenschutzerklärung auf „Noindex“. (Ich persönlich mache das nicht, aber es ist nicht schlimm, wenn du es anders handhabst.)
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Wann wird das „Noindex“-Tag zum Problem?

Ein „Noindex“-Tag wird dann kritisch, wenn es versehentlich auf wichtigen Seiten gesetzt wird. Besonders schlimm ist es, wenn folgende Seiten betroffen sind:

  • Startseiten
  • Über mich Seite
  • Produktseiten in Shops
  • Blogartikel
  • Kategorie- und Landingpages

Typische Ursachen:

  • Relaunch: Das „Noindex“-Tag aus der Staging-Phase wurde vergessen.
  • Updates in WordPress: Ein Update oder Plug-in-Änderungen setzen „Noindex“ automatisch.
  • Falsche SEO-Einstellungen: Fehlerhafte Konfiguration in SEO-Plug-ins, wie Yoast SEO oder Rankmath.

Warum die Meldung in der GSC oft kein Problem ist

Die Fehlermeldung „Durch ‚Noindex‘-Tag ausgeschlossen“ in der Google Search Console, bedeutet nicht automatisch, dass etwas falsch läuft. Meistens ist sie nur ein Hinweis, dass bestimmte URLs bewusst von der Indizierung ausgeschlossen wurden.

Wie du betroffene Seiten findest:

In der Google Search Console kannst du im Bericht „Abdeckung“ den Indexierungsstatus deiner Seite überprüfen. Hier siehst du, welche Seiten durch „Noindex“ ausgeschlossen wurden. Klicke auf den Bericht, um die genaue Liste der betroffenen URLs zu sehen.

Noindex nach Relaunch: ein teurer Fehler

Besonders häufig passiert dieser Fehler nach einem Relaunch: Während der Entwicklung wird das „Noindex“-Tag auf der Staging-Umgebung bewusst gesetzt, damit Suchmaschinen die unfertige Seite nicht indexieren. Doch nach dem Livegang bleibt das Tag aktiv – und die neue Website wird immer unsichtbarer. Wenn in der Google Search Console dann immer mehr Seiten aus dem Index fallen, solltest du schleunigst handeln.

Das diagramm zeigt, dass immer mehr Seiten durch noindex von der Google Suche ausgeschlossen wurden.

Diesen Fall hatte ich im Jahr 2024 übrigens zweimal auf dem Schreibtisch, dass eine Agentur vergessen hatte, das Noindex-Tag herauszunehmen und es erst nach Wochen bemerkt wurde.

Folgender Screenshot zeigt ein reales Beispiel eines Relaunches, bei dem das Noindex-Tag noch Wochen nach dem Relaunch aktiv war. Natürlich verändern sich bei so einem Relaunch auch die indexierten Seiten, weil eventuell Seiten weggelassen und weitergeleitet werden. Rankingveränderungen nach einem Relaunch sind also völlig normal, solange diese im Rahmen bleiben. Bei folgendem Beispiel sind aber immer mehr URLs aus dem Index geflogen, was zu einem massiven Rankingverlust führte.

Die Grafik zeigt, wie die Rankings bei Google durch einen Noindex Tag gesunken sind und wie lange es wieder gedauert hat, die Rankings zurückzuerhalten.

Der Relaunch wurde Anfang Juni 2024 vollzogen und erst Mitte Juni 2024 wurde das Noindex-Tag bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt wurde meine Hilfe angefordert, weil dem Unternehmen die Rankingverluste von wichtigen Seiten aufgefallen sind. Wir haben das Noindex-Tag sofort entfernt und Maßnahmen ergriffen. Nach 2 bis 3 Monaten waren wir wieder auf einem soliden Stand.

Folgen eines vergessenen „Noindex“-Tags:

  • Keine Sichtbarkeit: Wichtige URLs sind für Suchmaschinen unsichtbar.
  • Rankings gehen verloren: Selbst gut optimierte Inhalte werden nicht gefunden.
  • Einnahmeverluste: Shops oder trafficstarke Seiten können massive Einbußen erleiden.
  • Vertrauensverlust bei Google: Es dauert oft Wochen, bis die Sichtbarkeit wiederhergestellt ist.

Wie du es vermeidest:

  • Kontrolliere vor dem Go-live den Quellcode jeder wichtigen URL.
  • Prüfe die Einstellungen in SEO-Plug-ins.
  • Teste die robots.txt und die Sitemap auf fehlerhafte Einträge.
  • Nutze die Google Search Console, um Änderungen im Indexierungsstatus zu überwachen.

Lösungen für ein versehentlich gesetztes „Noindex“-Tag

Falls dir auffällt, dass wichtige Seiten durch einen „Noindex“-Tag ausgeschlossen wurden, solltest du sofort handeln:

„Noindex“-Tag entfernen:
Passe die Einstellungen im CMS oder den Quellcode an. Wichtig: Prüfe alle betroffenen URLs.

Sitemap aktualisieren und neu einreichen:
Lade die aktualisierte Sitemap in der Google Search Console hoch. Das beschleunigt den Crawling-Prozess.

URL-Indexierung beantragen:
Nutze die Funktion „URL-Prüfung“ in der Google Search Console, um die Indexierung für betroffene Seiten manuell anzustoßen.

Geduld haben:
Es dauert oft mehrere Wochen, bis Google alle Änderungen verarbeitet und die Sichtbarkeit wiederherstellt.

Neue Inhalte veröffentlichen:
Aktualisiere bestehende Inhalte oder stelle neue Blogbeiträge online. Das signalisiert Google, dass deine Seite aktiv ist.

Backlinks aufbauen und interne Verlinkung stärken:
Frische Verlinkungen von anderen Seiten helfen, die Crawling-Frequenz zu erhöhen.

Fazit

Die Meldung „Durch ‚Noindex‘-Tag ausgeschlossen“ in der Google Search Console ist nicht immer ein Fehler, sondern oft nur ein Hinweis. Seiten wie Login-Bereiche oder Paginierungen werden bewusst von der Indizierung ausgeschlossen.

Problematisch wird es, wenn wichtige URLs wie die Startseite oder Blogartikel unabsichtlich mit „Noindex“ versehen wurden – besonders nach einem Relaunch oder Update. Mit regelmäßigen Checks in der Google Search Console, einem aufmerksamen Blick auf die robots.txt und durchdachten SEO-Einstellungen kannst du solche Probleme vermeiden.

Falls es doch passiert, gibt es klare Lösungswege – vom Entfernen des „Noindex“-Tags bis hin zur erneuten Einreichung der Sitemap. Denk daran: Geduld und eine proaktive Strategie sind der Schlüssel, um die Sichtbarkeit wiederherzustellen.

Hast du noch Fragen oder benötigst Unterstützung? Schreib mir gern – ich helfe dir weiter! 😊


Lisa Augustin, Autorin, Bloggerin, Softwareentwicklerin und SEO Expertin.

Lisa Augustin

Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, Genussbikerin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.

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