Was kostet eine Website?
Du fragst dich, was eine Website kostet? Die Antwort darauf ist nicht einfach, denn die Kosten können stark variieren. Von einer einfachen Online-Visitenkarte bis zu einer komplexen Unternehmenswebsite gibt es viele Möglichkeiten. In diesem Beitrag erfährst du, welche Faktoren die Kosten beeinflussen und zeige dir transparent auch eine konkrete Beispielrechnung.
Neben Strategien für die Suchmaschinenoptimierung erstelle ich auch schlüsselfertige Websites. Und so flattert auch regelmäßig die Frage nach den Kosten für eine Website (oder auch Homepage) in mein Postfach. Viele haben keine Vorstellung, wie hoch die Kosten für eine Website sein können und vor allem, welchen Aufwand das mit sich bringt.
Und an dieser Stelle möchte ich niemandem einen Vorwurf machen. Es gibt so viele Anbieter und Angebote, Baukästen und Möglichkeiten, dass man schnell auch den Überblick verliert und gar nicht weiß, was ein realistischer Preis für das eigene Webprojekt sein könnte. Darum gehen wir jetzt Stück für Stück alle Faktoren durch. Schnapp dir gerne einen Zettel und Stift und mach dir Notizen. Denn das folgende Wissen kann dir helfen, um ein vorhandenes Angebot zu validieren, ein neues Angebot einzuholen oder auch das Budget richtig einzuplanen.
Was kostet eine Website = Was kostet ein Auto?
Die Antwort ist ähnlich wie bei einem Auto: Es kommt drauf an.
Ich glaube, du verstehst, worauf ich hinaus will. Ein Auto kann je, nachdem zwischen 100€ und 200.000€ kosten. Und so ist das auch bei einer Website.
Limousine oder Kleinwagen?
Die Kosten hängen stark von der Art und dem Zweck der Website ab. Grundsätzlich lassen sich folgende Typen unterscheiden:
Es gibt dann auch noch die Kategorie Blogs unter den Websites. Die bestehen hauptsächlich aus Kategorieseiten und Blogbeiträgen – können auch Bestandteil einer Unternehmenswebsite sein.
Kostenfaktoren im Überblick
Natürlich ist es logisch, dass eine kleine Unternehmenswebsite günstiger sein sollte als ein großer Onlineshop. Dennoch hängt es von verschiedenen Faktoren und vom Anbieter ab, sodass im Fall der Fälle auch ein Online-Shop günstiger als eine Unternehmenswebsite sein kann. Darum gehen wir jetzt alle Faktoren der Reihe nach durch.
Da ich bei manchen Faktoren etwas ausgeschweift bin, findest du hier eine grobe Übersicht und kannst so direkt zu den einzelnen Faktoren springen.
Wie soll die Website umgesetzt werden?
Starten wir mit einer Frage, die die wenigsten Laien auch wirklich beantworten können, weil das Hintergrundwissen und die Erfahrung fehlt. Drum kommt es auch bei diesem Punkt schon oft zu Fehlentscheidungen, weil aus dem Bauch (und dem Geldbeutel) heraus entscheidet wird oder das genommen wird, was von der Agentur, dem Anbieter, dem Profi oder dem Websdesigner empfohlen wird.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Dienstleister dich falsch beraten. Es ist eher so, dass jede Agentur und jeder Freelancer sein Spezialgebiet, sowie seine favorisierte Plattform hat und darum wird oft auch eine bestimmte Lösung angeboten. Nur ob dieses Spezialgebiet auch zum Unternehmen passt, ist wieder eine andere Frage. Ich zum Beispiel biete nur WordPress Websites an. Willst du was anderes, dann bist du bei mir falsch. Das muss aber nicht heißen, dass meine Art die einzig richtige ist. Es ist nur das, was ich gut und effektiv umsetzen kann.
Folgende Möglichkeiten zur Umsetzung eines solchen Projektes gibt es:
Folgende Grafik verdeutlicht: je mehr Möglichkeiten und je individueller das Projekt, desto höher der Preis. Baukastensysteme sind oft recht günstig und einfach, dafür bieten sie aber auch wenig Spielraum.
Wichtig ist auch zu wissen, dass je individueller eine Lösung wird, desto abhängiger ist man vom Entwickler und dessen Programmierkenntnissen. Während ein Baukasten oder ein CMS wie WordPress noch selbstständig betreut und angepasst werden kann, ist es bei einem Headless CMS wie Pimcore oder Storyblock kaum noch möglich neue Module anzulegen – es sei denn man hat fundierte Programmierkenntnisse in der Webentwicklung.
Es gibt kein Gut oder Schlecht: Für jede Variation und jeden Qualitätsanspruch gibt es auch eine Zielgruppe.
Umfang
Je mehr Seiten und Inhalte (Texte, Bilder, Videos) deine Website hat, desto teurer wird sie. Ein einfacher One-Pager ist günstiger als eine umfangreiche Unternehmenswebsite mit vielen Unterseiten und einem Blog.
Das Mindestmaß an Umfang, welches ich empfehle, ist:
Webdesign, Branding und UX
Ein professionelles und ansprechendes Webdesign macht deine Website individuell und einzigartig – kostet aber auch extra. Ist dir ein gutes Branding Extrakosten wert oder reicht dir auch ein Standard-Design, welches auf X anderen Websites zu finden ist und bei dem du lediglich Farben und Schriften auswählen kannst?
Ein komplettes Brand Design umfasst folgende Elemente:
Wenn du bereits einen fertigen Styleguide hast, kann dieser als Grundlage für das Webdesign dienen, was die Kosten senkt. Soll jedoch ein neues Brand Design entwickelt werden, steigen die Kosten entsprechend.
Strategie & SEO
Dieser Punkt liegt mir besonders am Herzen und ich verkaufe keine Website ohne Leistung. Was nützt dir eine neue Website, wenn sie danach von niemandem gefunden wird und auch keine Ziele erfüllt?
Eine Website ohne Sinn und Verstand? Dann kannst du auch gleich das Geld in der Donau versenken.
Jetzt ist es aber so, dass viele Agenturen und Webdesigner SEO schon mitliefern. Aber SEO ist nicht gleich SEO. Meist wird (wenn überhaupt) Folgendes mitangeboten (und manchmal auch umgesetzt):
Das alles sind für mich Dinge, die selbstverständlich sind. Bzw. wenn man sauber programmiert, hat man eh schon die Hälfte korrekt umgesetzt. Viel wichtiger ist eine langfristige Strategie und somit folgende Aspekte:
Daher biete ich immer Folgendes mit an: Workshop, Recherche und Strategie.
Funktionalitäten
Je mehr Funktionen deine Website hat, desto höher sind die Kosten. Beispiele für extra Funktionen sind:
Entwicklung
Viele denken, dass dieser Punkt der einzige Punkt bei der Erstellung einer Website ist. Ich spreche hier von der Entwicklung. Manche bezeichnen es auch als Programmierung – aber ganz ehrlich: die wenigsten programmieren tatsächlich. Viele klicken sich etwas zusammen und das bisschen CSS, was oft eingesetzt wird, hat für mich nichts mit Programmierung zu tun. Ich habe jahrelang Software programmiert. Ich weiß, wovon ich spreche.
Neben der Erfahrung und Geschwindigkeit des Entwicklers spielt auch der Aufwand bei der Entwicklung eine Rolle. Muss viel individuell angepasst oder kann auf fertige Elemente zurückgegriffen werden? Je individueller das Design, desto aufwendiger auch die Entwicklung.
Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen, dass eine Entwicklung ohne Design deutlich aufwendiger ist als eine Entwicklung mit Design. Sich etwas aus den Fingern zu saugen und so lange hin- und herzuschieben, bis es gut aussieht, ist deutlich aufwendiger als einem roten Faden zu folgen, der schon so vom Kunden abgesegnet wurde.
Inhalte
Eine Website füllt sich nicht von selbst. Und nein, die Inhalte von der alten Website zu übernehmen reicht auch nicht aus.
Funfact: Wegen dieses Punktes verzögern sich die meisten Projekte.
Auch die Inhalte der Website sorgen für Kosten. Und mit Inhalten meine ich konkret:
Auch hier stellt sich wieder die Frage: Mache ich es selbst oder lasse ich es von einem Profi erledigen? Eine gute Strategie und saubere technische Umsetzung bringt nichts, wenn letztlich mit KI-Texten und Stockfotos gearbeitet wird, um Geld zu sparen.
Go-live
Dann gehören natürlich auch noch alle Aktivitäten rund um das Go-live der Website dazu:
Laufende Kosten
Und auch diese Kosten sollten schon in der Entscheidung mit berücksichtigt werden. Manche Baukasten oder CMS Systeme kosten monatlich oder jährlich. Auch der Cookiebanner, das Plugin für Mehrsprachigkeit oder der Pagebuilder kann laufende Kosten produzieren. All diese Kosten sind abhängig vom gewählten System und wie der Entwickler es letztlich umsetzt.
Gibt es jemanden im Unternehmen, der die Internetpräsenz pflegen kann oder muss das an die Agentur ausgelagert werden?
Und natürlich sollten auch Hosting und Domain nicht ignoriert werden in der Kostenkalkulation.
Reales Rechenbeispiel: Was hat diese Website gekostet?
Und jetzt wird’s spannend – auch für mich als Autorin. Denn ich schreib’ jetzt einfach mal runter, was diese Website hier gekostet hätte. Hätte, weil ich natürlich viel selbst gemacht und mich nicht selbst bezahlt habe. Du kannst dich gerne auch erst mal durch die Website klicken und dann eine Schätzung abgeben, bevor du weiter liest. Das könnte auch spannend werden!
Ausgangssituation: Ich habe die Website im Sommer 2023 relauncht. Wir sprechen hier jetzt von den Kosten, die des Relaunches aufgekommen sind.
Alle Leistungen, die ich selbst umgesetzt habe, berechne ich mit einem Stundenlohn von 100€. Mit meinem Zeiterfassungssystem hab’ ich immer wieder die Zeit getrackt, sodass ich relativ genau schätzen kann.
Design und Branding
Ich habe mir ein individuelles Maskottchen in verschiedenen Ausführungen erstellen lassen. Dazu noch einige Illustrationen, eine Farbpalette und die Auswahl von Schriftarten. Alles in allem hat mich das inzwischen mindestens 4500€-5000€ gekostet. Bei mir waren es aber wirklich sehr viele Maskottchen-Ausführungen und Illustrationen und ich bestelle auch regelmäßig nach. Dafür hab’ ich aber auch viele Design-technische Möglichkeiten und eine sehr individuelle Website.
Hier siehst du mal meine komplette Illustrationsauswahl, gezeichnet von Jenny:
In der Regel gibts aber Logo + Styleguide schon ab 2000-3000€. Es kommt immer darauf an, wie umfangreich es sein soll und für welchen Designer man sich entscheidet.
Bei meiner alten Website habe ich übrigens das Logo selbst mit Canva gemacht und auch ein paar Illustrationen von Canva genutzt. Die Besucher sehen den Unterschied. Früher sah die Website eher nach einem Hobbyprojekt aus. Jetzt sieht sie nach einem ernst zu nehmenden, professionellen Business aus.
Fotos
Dasselbe gilt auch für die Fotos. Früher hab’ ich diese mit dem Selbstauslöser gemacht. Beim Relaunch habe ich professionelle Fotografen aufgesucht und verschiedene Situationen festhalten lassen: den Blick in die Google Search Console, ein SEO-Audit, im Gespräch und Porträts. Alles einheitlich und passend zum restlichen Branding. Kostenpunkt für das professionelle Fotoshooting: 1400€ für einen ganzen Tag im Studio.
Das Fotoshooting hatte auch den Vorteil, dass ich die Fotos für weitere Situationen verwenden kann: Social Media, als Speaker-Foto auf einer Konferenz oder beim Interview in einem Magazin. Es schadet nie, professionelle Fotos zu haben.
Struktur und SEO
Hier kommen wir auf etwa 1000€.
Programmierung und Inhalte
Da das auch alles aus einer (meiner) Hand kommt, fasse ich das etwas zusammen
Bei der Erstellung der Website kommen wir hier auf 60 Stunden * 100€ = 6000€.
Laufende Kosten
Auch diese Website hat laufende Kosten in Form von:
Schlussrechnung: Was hat die Website gekostet?
Diese Website hat mich also grob gerechnet 12.900€ gekostet und hat etwa die Größe einer Website eines kleinen bis mittleren Unternehmens.
Was fehlt in dieser Rechnung?
Die Blogbeiträge lasse ich jetzt mal aus dieser Rechnung raus. Blogbeiträge und Ratgebertexte würde ich dann eher unter laufende SEO-Maßnahmen verbuchen. Ich habe ja auch nicht alle Blogbeiträge auf einmal gemacht, sondern in den vergangenen 2,5 Jahren Stück für Stück erstellt. Aber ich kann dir dennoch verraten, wie hoch, deren Wert ist. Aktuell sind wir bei 29 veröffentlichten Blogbeiträgen. Pro Blogbeitrag benötige ich zwischen 4 und 6 Stunden. Für diesen Beitrag hier habe ich sogar 7 Stunden benötigt. Aber gehen wir mal von durchschnittlich 5 Stunden aus. 29 × 5 × 100€ = 14.500€.
Außerdem habe ich hier keine Einmalkosten für Plugins und Lizenzen mit aufgeführt.
Da ich die Website für mich selbst erstellt habe, fällt auch das Projektmanagement komplett weg. Das wären bei einem Kundenprojekt in dieser Größe locker nochmals 10–15 Stunden gewesen. Auch ein initialer Workshop, Korrekturschleifen und die Einarbeitung in Themen fiel komplett weg.
Dein Budget entscheidet!
Letztlich entscheidet dein Budget immer über die Möglichkeiten. Wenn du ein fixes Budget hast, dann wird die Agentur oder der Freelancer dir ein Paket zusammenschustern, das auch zu deinem Budget passt.
Ich habe dir mal grob zusammengestellt, was du ungefähr für welches Budget bekommst.
Ich lehne auch einige Kunden ab, weil ich das falsche Angebot für ihr Budget habe. Für 1000€ kann ich nunmal keine Website mit fünf Unterseiten erstellen inkl. Webhosting und regelmäßiger Wartung. Also ja, ich könnte sicher schnell schnell etwas zusammenklicken – dann reichen mir die 10 Stunden aus. Aber ich habe auch Ansprüche an meine Arbeit und will, dass es gut wird. Und da empfehle ich bei niedrigen Budgets tatsächlich Baukasten. Die sind günstig und man kann sich etwas zusammenklicken.
Und auch Shop-Systeme lehne ich ab. Nicht weil das Budget zu hoch ist, sondern weil mir einfach die Kapazität dazu fehlt. Das lagere ich lieber an eine größere Agentur aus.
Zeit ist Geld
Zum Schluss möchte ich noch auf einen wichtigen Punkt eingehen, der leider oft unterschätzt wird. Zeit ist Geld.
Natürlich kannst du dir deine Website selbst mit einem Baukastensystem oder WordPress nach Anleitung zusammenbauen. Aber ich vermute, du benötigst da mindestens doppelt so lange wie ein Profi, der das regelmäßig macht. Und das Ergebnis wird auch definitiv ein anderes sein. In der Zeit, die du damit verbringst ein mittelmäßiges Ergebnis zu erzielen, könntest du auch einfach mit den Dingen, die du gut kannst, Geld verdienen.
Das ist auch mit ein Grund, warum ich aktuell nach einer Haushaltshilfe suche. Jemand anders kann das einfach besser und ich setze die Zeit lieber sinnvoller ein für Aufgaben, in denen ich Expertin bin. Denn da hab’ ich dann unterm Strich mehr gespart.
Website, Webseite oder Homepage?
Update: Weil es oft zu Verwirrungen kommt, möchte ich noch kurz ein paar Begrifflichkeiten erklären, um Missverständnisse zu vermeiden. Oft bekomme ich Anfragen für eine Homepage. Eine Homepage stellt eigentlich nur die Home-Seite einer Website dar. Eine Website ist die eigentliche Internetseite, die meistens gemeint ist. Und eine Webseite ist eine einzelne Seite auf einer Website. Natürlich weiß ich, dass viele, die eine Homepage wollen, eigentlich eine Website wollen. Aber ein guter Webdesigner sollte den Unterschied kennen und dir keine Homepage anbieten.
Da solltest du stutzig werden!
Das ist übrigens der Grund, warum ich bei meinen schlüsselfertigen Websites mit anderen zusammenarbeite. Ich mache nur SEO, Projektmanagement und die technische Umsetzung. Alles andere lagere ich aus.
Umgangssprache ist wichtig und richtig. Aber wenn dir ein Profi nur eine Homepage verkauft, solltest du stutzig werden. Denn entweder weiß er es nicht besser oder es wird tatsächlich nur eine einfache Homepage verkauft.
Wer bei WordPress und Co. einen Pagebuilder nutzt, programmiert recht selten. Natürlich kann es zu Anpassungen im CSS und HTML kommen – ABER das ist für mich kein Programmieren. HTML ist eine Auszeichnungssprache und keine Programmiersprache. Und CSS ist lediglich das hübsch machen von einzelnen Elementen und Klassen.
Ich würde sogar behaupten, dass nur bei Individuallösungen noch richtig programmiert wird.
Lisa Augustin
Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, GenussbikerinLisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.