Im November 2022 ist der Security Support für PHP 7.4 ausgelaufen und jetzt machen einige Hoster ernst und erzwingen das Update auf die Version 8.0. Entweder updatet der Hoster ungefragt oder möchte zukünftig für den Support von PHP 7.4 extra Geld verlangen.
Gerade, wer bei Hosteurope, one.com oder Strato hostet, kann ein Lied davon singen.
Doch leider ist ein PHP Update bei vielen WordPress Installationen nicht immer nur mit einem Klick verbunden. Viele haben Probleme mit dem Update. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was du vor der Umstellung von PHP 7.4 auf 8.0 beachten solltest und wie du Probleme, die durch dieses Update verursacht werden, beheben kannst.
Direkt zu den Problemstellungen:
- Warum ist ein PHP Update überhaupt nötig?
- Wo findest du deine PHP Version heraus?
- Warum funktioniert WordPress nach einem PHP Update nicht mehr?
- Was tun, wenn das PHP-Update WordPress zerstört hat?
- WordPress Theme funktioniert nicht mehr mit PHP 8.0
- Plugin funktioniert nicht mehr mit PHP 8.0
- Fatal Error nach PHP Umstellung von 7.4 auf 8.0
- Internal Server Error
- Deine WordPress Website hat immer noch Probleme nach dem PHP Update?
Warum ist ein PHP Update überhaupt nötig?
PHP ist eine Open Source Programmiersprache, welche aktiv gepflegt und weiterentwickelt wird. Und WordPress wurde unter anderem mit PHP programmiert. Jedes PHP-Update bringt folgende Vorteile mit sich:
- Mehr Sicherheit: Bei jedem Update werden Sicherheitslücken geschlossen.
- Schnelligkeit: PHP wird immer effizienter, mit jedem Update.
- Neue Funktionen: Das ist hauptsächlich für die Entwickler spannend – aber dir bringt es auch wieder was, nämlich Schnelligkeit.
PHP stellt die Supportzeiträume übrigens online zur Verfügung. So wissen wir also, dass der Security Support von PHP 8.0 bereits im November 2023 ausläuft. Wenn du die Möglichkeit hast und dein System damit fein ist, kannst du also auch gleich auf PHP 8.1 updaten.
Wärst du in meinem Newsletter, dann hätte ich dich übrigens schon vor ein paar Monaten auf dieses Update hingewiesen und dir ein paar Tipps für einen geschmeidigen Übergang gegeben. 😉
Wo findest du deine PHP Version heraus?
Generell kannst du bei deinem Hosting-Anbieter herausfinden, welche PHP-Version auf dem Server genutzt wird und diese dort auch upgraden oder downgraden. Du hast allerdings auch die Möglichkeit im WordPress Backend die PHP-Version auszulesen. Dazu gehst du einfach unter Werkzeuge auf Website-Zustand → Bericht → Server.

Achtung: Aus Sicherheitsgründen lässt sich die PHP Version bei den meisten Hosting-Anbietern nicht mehr von außen feststellen.
Warum funktioniert WordPress nach einem PHP Update nicht mehr?
Wir wissen jetzt, dass PHP eine Programmiersprache ist. WordPress, Plugins und Themes basieren auf dieser Programmiersprache. Wenn allerdings Plugins oder Themes noch nicht die neue Sprache sprechen, aber WordPress selbst es tut, kommt es zu Problemen. Und genau diese Sprachdifferenzen sind die häufigsten Ursachen für Probleme nach einem PHP Update.
WordPress: Anleitung für ein erfolgreiches PHP-Update
Hinweis: Solltest du technische Unklarheiten haben, dann bitte deinen Hoster um Hilfe. Viele Hoster haben tolle Anleitungen und nette Supportmitarbeiter.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Mache als allererstes eine Sicherung deiner Website und speichere das Backup so ab, dass du es einfach im Notfall wieder einspielen kannst.

Update ALLE Themes und Plugins. Dann solltest du sicherstellen, dass WordPress aktuell ist. Überprüfe dann jedes einzelne Plugin und Theme, ob es kompatibel mit der neuen, gewünschten PHP-Version ist. Dazu öffnest du die Details des Plugins, um Angaben über die Kompatibilität der WordPress und PHP Version zu sehen. Achte unbedingt auch auf die geforderte WordPress Version und die letzte Aktualisierung des Plugins. Wenn dein Plugin kompatibel bis WordPress 5.X ist und zum letzten Mal vor 2 Jahren aktualisiert wurde, solltest du stutzig werden. Bei einigen Plugins werden diese Informationen nicht angezeigt – dann solltest du dich mit dem Entwickler in Verbindung setzen.
Bringe deine WordPress Version auf den neusten Stand und überprüfe, ob deine Website noch funktioniert. Ich empfehle dir mindestens die WordPress Version 6.1, wenn nicht sogar 6.1.1 zu nutzen.
Wenn alle Plugins und Themes mit der PHP-Version kompatibel sind, kannst du das PHP Update beim Hoster durchführen.
Überprüfe, ob deine Website noch ordnungsgemäß funktioniert.
Was tun, wenn das PHP-Update WordPress zerstört hat?
Einige WordPress Webseitenbetreiber haben nach dem PHP-Update von 7.4 auf 8.0 mit einem kritischen Fehler auf der Website zu kämpfen. Meist wird sogar eine E-Mail an den Admin versandt, sofern alles richtig konfiguriert ist.

Im Normalfall würde ich dir raten, einfach wieder beim Hoster die PHP-Version zurückstellen und dann nach einer Lösung für dein Problem zu suchen. Inzwischen gibt es aber einige Hoster, die PHP 7.4 gar nicht mehr anbieten und daher ist das Zurückspringen zu einer früheren Version gar nicht immer möglich. Und nicht jeder Webseitenbetreiber ist in der Lage, eine lokale Kopie der Website aufzubauen.
Daher habe ich dir die häufigsten Probleme und Lösungen mitgebracht im Zusammenhang mit WordPress und dem PHP-Update von 7.4 auf 8.0:
WordPress Theme funktioniert nicht mehr mit PHP 8.0
Deaktiviere zeitweise dein Theme und nutze ein WordPress-Standard-Theme. Wenn dann wieder alles läuft, kommt dein Theme vermutlich nicht mit der neuen PHP Version klar. Recherchiere, ob es vielleicht noch Updates für dein Theme gibt. Wenn nicht, empfehle ich dir dringend dein Theme zu wechseln, da veraltete WordPress-Themes auch gerne mal Sicherheitslücken mitbringen.
Plugin funktioniert nicht mehr mit PHP 8.0
Häufig sind auch veraltete Plugins schuld daran, dass WordPress nach dem PHP-Update nicht mehr funktioniert. Mein Tipp: Deaktiviere alle Plugins und reaktiviere sie wieder Stück für Stück. So findest du recht schnell den Übeltäter.
Solltest du nicht mehr ins Backend kommen, empfehle ich dir, die Plugins in der Datenbank zu deaktivieren oder Plugin-Verzeichnisse umzubenennen.
Fatal Error nach PHP Umstellung von 7.4 auf 8.0
Beim Fatal Error gibt es verschiedene Auslöser dafür und dementsprechend auch verschiedene Lösungsansätze. Sollte dein Problem nicht aufgelistet sein, hinterlasse mir gerne einen Kommentar oder schreib mir eine Nachricht. Dann ergänze ich den Artikel gerne.
Generell empfehle ich dir bei einem Fatal Error WP_DEBUG zu aktivieren, um den Fehler besser lokalisieren zu können.
Nachdem deine Website wieder läuft, solltest du WP_DEBUG aber unbedingt deaktivieren, um Sicherheitslücken zu vermeiden.
Ich sehe leider immer wieder Webseitenbetreiber, die zu geizig sind, um Lizenzen zu erneuern und somit mit veralteten Plugins weiterarbeiten. Gerade veraltete Versionen von Borlabs Cookie-Banner machen mit PHP 8.0 auch gerne mal Probleme. Da liegt das Problem dann aber nicht an Borlabs, sondern an demjenigen, der sich weigert für ein Update zu bezahlen. #fürgutesoftwaredarfmanauchbezahlen
create_function() in wp-config.php
Create_function() ist eine Funktion, die es bei PHP 8.0 nicht mehr gibt, daher sollte diese auch nicht mehr im Quellcode stehen. Wie oben schon erwähnt, bringt jede neue PHP-Version neue Funktionen mit sich und so fallen auch gelegentlich ältere Funktionen, wie in diesem Fall die create-function() weg. Kommentiere den Funktionsaufruf aus und probiere, ob dann wieder alles läuft.
In Foren wird vermutet, dass eventuell eine 1-Klick Installation auf Strato in Kombination mit dem Strato Assistant dafür verantwortlich ist. Ich habe ältere, eigene WordPress Installationen bei Strato überprüft sowie eine neue 1-Klick Installation erstellt und konnte den Fehler nirgends feststellen. Daher kann auch etwas anderes für diesen veralteten Funktionsaufruf verantwortlich sein.
Internal Server Error
Wenn du alle beschriebenen Tipps bisher ausprobiert hast und WordPress immer noch Probleme hat, dann solltest du dich an deinen Hoster wenden. Ein Internal Server Error hängt meist mit dem Hoster zusammen.
Deine WordPress Website hat immer noch Probleme nach dem PHP Update?
Dann hinterlasse gerne einen Kommentar mit einer detaillierten Fehlerbeschreibung, sowie ein paar Angaben über dein WordPress Setup.