Kritischer Fehler bei WordPress – Was tun?
In diesem Beitrag erfährst du, wie ein kritischer Fehler auf deiner WordPress Website ausgelöst wird und wie du diesen Fehler beheben kannst.
Da sitzt du nun, Kaffee in der einen Hand, Maus in der anderen, bereit für einen produktiven Tag. Doch dann: Der Bildschirm wird weiß und die berüchtigte Nachricht über einen kritischen Fehler auf deiner WordPress-Seite taucht auf. Der erste Gedanke? Panik! Aber halt, bevor du den Laptop aus dem Fenster wirfst – es gibt Hoffnung. In diesem Beitrag erfährst du, wie es zu einem kritischen Fehler bei WordPress kommen kann und wie du ihn konkret beheben kannst.
Wie kommt es zu einem kritischen Fehler bei WordPress?
Generell liegt es bei einem kritischen Fehler oder technischen Problem auf deiner Website immer daran, dass es in einer Softwarekomponente zu einem Fehler kommt.
Entweder liegt es an einem Plug-in, einem Theme oder an der PHP-Version.
Seit WordPress 5.2 bekommst du als Administrator der Website mit, wenn deine Website ein technisches Problem hat. Vorausgesetzt deine E-Mail-Adresse ist als Administrator-E-Mail-Adresse im Backend hinterlegt und die Funktion zum Versenden von E-Mails funktioniert trotz des technischen Problems noch.
In der E-Mail mit dem Betreff „Deine Website hat ein technisches Problem“ steht in der Regel auch drin, was den kritischen Fehler ausgelöst hat. Ich habe erst vor ein paar Tagen wieder solch eine E-Mail erhalten und sie dir mal hier eingefügt. Da es sich um eine Kunden-Website handelt, habe ich die relevanten Daten verpixelt. Aber wie du schon sehen kannst, wurde der Fehler durch das Plug-in „Lazy Load – Optimize Images“ ausgelöst.
In der E-Mail siehst du neben einer konkreten Fehlerbeschreibung auch die Version deines Themes und der verwendeten PHP Version. Diese Informationen können bei der Fehlerbehebung sehr hilfreich sein.
Außerdem enthält die E-Mail einen Link zum Recovery Mode, mithilfe dessen du Zugriff auf deine defekte Website erhältst.
Keine E-Mail von WordPress erhalten?
Auch ohne Hinweis von WordPress ist es möglich, den Verursacher des kritischen Fehlers zu identifizieren. Hierzu musst du einmal kurz auf Fehlersuche gehen:
Plug-ins und Themes
Bevor du anfängst, Plug-ins und Themes ohne Sinn und Verstand zu deaktivieren, lohnt es sich, einen Schritt zurückzugehen und zu überlegen, ob kürzlich etwas verändert wurde.
- Hast du ein neues Plug-in installiert?
- Hast du bestehende Plug-ins aktualisiert? Wenn ja, welche?
- Wurde das Theme kurz vor dem Auftreten des Fehlers gewechselt?
- Hast du das Theme erst kürzlich aktualisiert?
PHP Version
Finde heraus, welche PHP-Version auf dem Server deiner Website verwendet wird. Diese Information erhältst du bei deinem Hosting Anbieter. Oft kann eine veraltete PHP-Version einen kritischen Fehler auf der Website auslösen.
Herausfinden, was den kritischen Fehler verursacht
Tritt ein kritischer Fehler auf deiner Website auf, dann findest du schon direkt bei WordPress Informationen zur Problembehandlung, wie du in folgendem Screenshot sehen kannst. Falls du mit der Anleitung von WordPress nichts anfangen kannst, gehen wir jetzt Schritt für Schritt die Fehlersuche gemeinsam in diesem Blogbeitrag durch.
Wenn du schon durch eine Meldung von WordPress weißt, welches Plug-in und Theme für Probleme sorgt, dann solltest du dieses erst einmal deaktivieren. Gleiches gilt, wenn du schon eine Vermutung hast, weil du etwa erst vor Kurzem ein Plug-in aktualisiert hast.
Sollte ein Theme für den Fehler verantwortlich sein, empfehle ich dir, zu einem aktuellen Standardtheme zu wechseln.
Falls du nicht weißt, wo sich der Fehlerteufel versteckt hat, empfehle ich dir alle Plug-ins zu deaktivieren.
Falls du nicht aufs WordPress Backend zugreifen kannst, um Plug-ins zu deaktivieren, dann kannst du das auch über den FTP-Server oder die Datenbank machen.
Plug-ins und Themes via FTP deaktivieren
- Verbinde dich mit deiner Website via FTP.
- Navigiere zum Verzeichnis
wp-content
. - Benenne den Ordner
plugins
um, z. B. inplugins_deaktiviert
. - Prüfe deine Website. Wenn sie wieder funktioniert, liegt es an einem der Plug-ins. Aktiviere sie einzeln wieder, um den Übeltäter zu finden.
Ähnlich verhält es sich mit Themes. Wechsle zu einem Standard-Theme von WordPress, um zu sehen, ob das Problem dadurch behoben wird. Dies kann ebenfalls über FTP erfolgen, indem du den Namen deines aktuellen Theme-Ordners innerhalb von wp-content/themes
änderst.
Plug-ins via Datenbank deaktivieren
Hinweis: Diese Option solltest du nur wählen, wenn du etwas fortgeschrittener bist und dich mit Datenbanken auskennst. Mach auch unbedingt ein Backup deiner Datenbank, bevor du etwas änderst.
- Öffne die richtige Datenbank deiner Website.
- Suche in deiner WordPress-Datenbank nach der Tabelle
wp_options
. Beachte, dass das Tabellenpräfix stattwp_
auch anders lauten kann, abhängig von deiner Installation. - In der
wp_options
-Tabelle suche nach dem Eintragactive_plugins
. Diese Zeile enthält Informationen zu allen aktuell aktiven Plug-ins in einer serialisierten Array-Form. - Um alle Plug-ins zu deaktivieren, bearbeite den Wert der
active_plugins
-Zeile. Ersetze den vorhandenen Wert durcha:0:{}
und speichere die Änderungen. Dies setzt das Array der aktiven Plug-ins auf ein leeres Array zurück und deaktiviert somit alle Plug-ins. - Nachdem alle Plug-ins deaktiviert wurden, solltest du deine Website überprüfen. Wenn sie jetzt funktioniert, liegt das Problem wahrscheinlich bei einem der Plug-ins. Du kannst anschließend die Plug-ins einzeln im WordPress-Dashboard aktivieren, um den Verursacher des Problems zu identifizieren.
Debugging
Hast du bisher noch keinen Fehler gefunden? Das Aktivieren des Debug-Modus in WordPress kann dir genauere Fehlermeldungen anzeigen, die bei der Diagnose des Problems helfen:
- Verbinde dich via FTP und bearbeite die
wp-config.php
-Datei. - Füge folgende Zeilen ein:phpCopy code
define( 'WP_DEBUG', true ); define( 'WP_DEBUG_LOG', true ); define( 'WP_DEBUG_DISPLAY', false ); @ini_set( 'display_errors', 0 );
- Nach der Fehlerbehebung, denke daran, diese Einstellungen rückgängig zu machen, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Übeltäter gefunden? – So behebst du das Problem
Wenn du den Verursacher der Probleme auf deiner WordPress-Website identifiziert hast, ist es wichtig, zielgerichtete Maßnahmen zu ergreifen. Je nachdem, ob ein Plug-in, ein Theme, eine veraltete PHP-Version oder ein anderes Problem vorliegt, unterscheiden sich die nächsten Schritte:
Wenn ein Plug-in schuld ist:
- Deaktiviere das Plug-in: Deaktiviere zunächst das fehlerhafte Plug-in über das WordPress-Dashboard oder falls nicht möglich, über FTP oder die Datenbank.
- Überprüfe auf Updates: Schau nach, ob eine neuere Version des Plug-ins verfügbar ist. Entwickler beheben in Updates oft Bugs und Sicherheitslücken.
- Support kontaktieren: Wenn keine Updates das Problem lösen oder weitere Fragen bestehen, kontaktiere den Plug-in-Support. Oft gibt es bereits bekannte Lösungen.
- Alternative suchen: Sollte das Plug-in nicht unverzichtbar sein und es keine Lösung geben, erwäge die Suche nach einer alternativen Lösung.
Wenn ein Theme schuld ist:
- Wechsle das Theme: Aktiviere ein Standard-Theme von WordPress, um zu überprüfen, ob das Problem dadurch behoben wird.
- Suche nach Theme-Updates: Installiere Updates für das Theme, falls verfügbar, um bekannte Probleme zu beheben.
- Theme-Support nutzen: Viele Theme-Entwickler bieten Unterstützung an. Nutze diese Möglichkeit, um Hilfe zu erhalten.
- Überlege einen Theme-Wechsel: Wenn das Problem bestehen bleibt, könnte ein Wechsel zu einem anderen, besser unterstützten Theme eine Lösung sein.
Bei einer veralteten PHP-Version:
- PHP-Version aktualisieren: Logge dich in das Control Panel deines Hosting-Anbieters ein und aktualisiere die PHP-Version auf die neueste, von WordPress empfohlene Version.
- Teste die Website: Überprüfe, ob die Aktualisierung das Problem behoben hat. Achte darauf, dass deine Themes und Plug-ins mit der neuen PHP-Version kompatibel sind.
Wenn ein ganz anderes Problem vorliegt:
- Fehlerdiagnose: Nutze WordPress-Debugging-Tools, um detaillierte Fehlermeldungen zu erhalten und das Problem einzugrenzen.
- Hosting-Support kontaktieren: Manchmal liegen Probleme vor, die auf Server-Ebene gelöst werden müssen. Der Support deines Hosting-Anbieters kann hier weiterhelfen.
- WordPress-Community um Hilfe bitten: In WordPress-Foren und Community-Gruppen kannst du Rat und Hilfe von anderen Nutzern erhalten.
- Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn das Problem komplex ist und du nicht weiterkommst, könnte es sinnvoll sein, einen WordPress-Experten zu konsultieren.
Fehler behoben – Was jetzt?
Nachdem der Fehler auf deiner WordPress-Website erfolgreich behoben wurde, ist es wichtig, einige Nachbereitungen durchzuführen, um sicherzustellen, dass deine Website stabil bleibt und zukünftige Probleme minimiert werden. Hier sind Schritte, die du nach der Fehlerbehebung in Betracht ziehen solltest:
1. Überprüfung und Aktualisierung
2. Backup erstellen
3. Überprüfen und Testen
4. Teile deine Lösung mit anderen
Lisa Augustin
Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, GenussbikerinLisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.