Sind Stockfotos schlecht für SEO?

Der erste Eindruck zählt. Stockfotos sind zwar bequem, aber sind sie wirklich gut für SEO?

Autorin: Lisa Augustin Zuletzt aktualisiert: 15. Oktober 2024
Stockfoto Vs Eigenes Bild Seo

In der digitalen Ära, in der wir leben, ist die Online-Präsenz für Unternehmen und Blogger von entscheidender Bedeutung. Ein wesentlicher Aspekt dieser Präsenz sind die Bilder, die wir verwenden. Während Stockfotos eine bequeme und oft kostengünstige Option sind, stellt sich die Frage: Sind sie schlecht für SEO?

Was sind Stockfotos?

Stockfotos sind professionell aufgenommene Bilder, die auf verschiedenen Plattformen zum Kauf oder zur Lizenzierung angeboten werden. Sie decken eine Vielzahl von Themen ab, von Landschaftsaufnahmen über Porträts bis zu abstrakten Bildern. Diese Fotos sind in der Regel generisch und so gestaltet, dass sie in verschiedenen Kontexten verwendet werden können.

Vorteile von Stockfotos für Unternehmer

  • Kosteneffizient: Oft sind Stockfotos günstiger als ein professionelles Fotoshooting.
  • Zeitsparend: Du musst nicht auf ein Fotoshooting warten. Du kannst das gewünschte Bild sofort herunterladen und verwenden.
  • Vielfalt: Es gibt Millionen von Stockfotos, sodass du fast immer ein Bild findest, das zu deinem Thema passt.
  • Qualität: Viele Stockfotos sind von hoher Qualität und wurden von professionellen Fotografen aufgenommen.

Nachteile von Stockfotos für SEO

  • Generisch: Stockfotos sind oft sehr allgemein und können das spezifische Thema deines Beitrags oder deiner Seite nicht genau widerspiegeln.
  • Mangelnde emotionale Verbindung: Authentische Fotos, die speziell für deine Marke oder deinen Blog aufgenommen wurden, können eine stärkere emotionale Verbindung zu deinen Lesern oder Kunden herstellen.
  • SEO-Technische Probleme: Stockfotos haben oft generische Dateinamen, die nicht SEO-optimiert sind. Außerdem fehlen oft relevante Alt-Texte, die für die Bild-SEO wichtig sind. (Stichwort Bilder-SEO)
  • Urheberrechtsrisiken: Wenn du nicht vorsichtig bist und die Lizenzbedingungen nicht genau liest, könntest du am Ende Bilder verwenden, für die du nicht die richtigen Rechte hast. Das kann zu rechtlichen Problemen führen.
  • Nicht einzigartig: Das größte Problem mit Stockfotos ist, dass sie nicht einzigartig sind. Das gleiche Bild kann auf Hunderten von anderen Websites erscheinen. Das macht deine Website weniger einzigartig und kann sich negativ auf deine SEO auswirken. Suchmaschinen bevorzugen einzigartige Inhalte, weil wir als Nutzer das auch besser finden.

Wusstest du, dass man im Google Chrome Browser einfach über den Rechtsklick auf ein Bild das jeweilige Bild bei Google suchen kann? Der Algorithmus zeigt dir dann, wo das Bild noch zu finden ist. Ich musste nicht lange suchen, bis ich das erste Stockfoto in einem Blogbeitrag gefunden hatte. In dem Blogbeitrag ging es um Tipps für erfolgreiche Blogbeträge. Da schreibt also jemand, wie man einzigartige Inhalte erstellt und nutzt dann ein Stockfoto in diesem Blogbeitrag. Ironie on point.

Jedenfalls habe ich relativ schnell herausgefunden, dass das Foto auch noch Führungskräfte und die Vorteile von Druckern symbolisieren soll.

Stockfotos in der Google Bildersuche

Erinnerst du dich an die Bundestagswahl von 2013? Ich erinnere mich sehr gut daran. Nicht nur, weil ich selbst Kandidatin für die Bundestagswahl war, sondern sich die FDP dank eines Stockvideos einen Fauxpas geleistet hat: Das Stockvideo, welches für den Wahlclip genutzt wurde, wurde auch von der NPD und einem finnischen Quarkhersteller genutzt. So etwas kann passieren, wenn auf Stockmaterial zurückgegriffen wird. Das Bildmaterial ist nicht einzigartig und jeder Käufer kann den Zweck nach seinen Vorstellungen auslegen.

Eigene Bilder sind authentisch!

In der heutigen digitalen Welt, in der wir ständig mit Bildern und Informationen bombardiert werden, suchen die Menschen nach etwas Echtem, etwas, mit dem sie sich verbinden können. Authentizität ist nicht nur ein Schlagwort; es ist das, was die Menschen wirklich wollen.

Warum Authentizität zählt:

Stell dir vor, du besuchst eine Website, die Stockfotos von „glücklichen Mitarbeitern“ zeigt. Diese Bilder könnten überall aufgenommen worden sein und die Personen könnten in Wirklichkeit gar nicht für das Unternehmen arbeiten. Jetzt stell dir vor, du besuchst eine andere Website, die echte Fotos von echten Mitarbeitern in ihrer tatsächlichen Arbeitsumgebung zeigt. Welcher dieser beiden Websites würdest du mehr vertrauen? Wahrscheinlich der Zweiten, weil sie echter wirkt.

Vor kurzem habe ich eine schlüsselfertige Website für unseren lokalen Metzger und Caterer online gestellt. Zusammen mit den Fotografen von BE fotomedia wollte ich die neue Website persönlicher und authentischer gestalten. Statt Stockfotos haben wir einen ganzen Tag lang individuelle Fotos produziert.

Auf dem folgenden Bild siehst du mich, wie ich mir am Tag des Fotoshootings die Ergebnisse direkt auf der Kamera anschaue. Das ist doch authentisch, oder? 😉

Jonas und Lisa schauen gemeinsam die Ergebnisse des Fotoshootings auf der Kamera an.

Das Resultat waren komplett authentische und einzigartige Bilder:

  • Der Besuch bei realen, lokalen Lieferanten.
  • Der echte Metzger, der einem kleinen Jungen eine Scheibe Wurst über die Theke gibt.
  • Die Mitarbeiter zusammen am Tisch beim gemeinsamen Mittagessen.
  • Teller mit Gerichten, die auch so im Catering angeboten werden.

Das alles vermittelt ein Gefühl. Und falls du wissen möchtest, von welchem Gefühl ich spreche, dann solltest du unbedingt auf der Website von Party-Buck vorbeischauen.

Persönliche Tipps zur Authentizität:

  • Erzähle eine Geschichte: Jedes Bild sollte eine Geschichte erzählen. Anstatt ein generisches Bild eines Produkts zu zeigen, zeige es in Aktion. Wenn du beispielsweise handgemachte Seifen verkaufst, zeige Bilder von dir oder deinem Team bei der Herstellung der Seife. Dies gibt den Kunden einen Einblick in den Prozess und lässt sie sich verbundener fühlen.
  • Verwende Kundenfotos: Ermutige deine Kunden, Fotos von sich selbst mit deinem Produkt zu teilen und verwende diese auf deiner Website oder in sozialen Medien. Dies zeigt potenziellen Kunden, dass echte Menschen dein Produkt lieben und verwenden.
  • Sei transparent: Zeige nicht nur die guten Seiten deines Unternehmens. Wenn du einen Fehler machst, gib ihn zu und zeige, wie du ihn behebst. Dies kann das Vertrauen der Kunden stärken, da sie sehen, dass du ehrlich und verantwortungsbewusst bist.

Beispiele für Authentizität:

  • Teamfotos: Ein Foto von deinem Team bei der Arbeit oder bei einer Teambesprechung kann den Besuchern zeigen, dass hinter deinem Unternehmen echte Menschen stehen. Es zeigt die Dynamik und Kultur deines Unternehmens und lässt es menschlicher und zugänglicher erscheinen.
  • Kundenerfahrungen: Authentische Kundenbewertungen oder Testimonials, begleitet von echten Fotos der Kunden, können das Vertrauen in dein Produkt oder deine Dienstleistung stärken. Es zeigt potenziellen Kunden, dass andere Menschen von dem, was du anbietest, profitiert haben.
  • Veranstaltungen: Fotos von Veranstaltungen, an denen du oder dein Unternehmen teilgenommen haben, wie Messen, Workshops oder gemeinnützige Aktionen, können die Werte und die Gemeinschaft um dein Unternehmen herum zeigen.
  • Persönliche Geschichten: Teile Geschichten von Mitarbeitern, Gründern oder sogar Kunden. Dies kann in Form von Blogbeiträgen, Videos oder Fotostorys geschehen. Eine persönliche Geschichte kann eine emotionale Verbindung zum Publikum herstellen und zeigt die Menschen und Werte hinter der Marke. Gerade bei den persönlichen Fotos muss nicht alles perfekt sein. Solch ein authentisches Handyfoto vom letzten Mitarbeiterausflug macht sich in einem Blogbeitrag viel besser als ein perfektes, gestelltes Bild.
  • Produktionsprozess: Ein Blick hinter die Kulissen, wie dein Produkt hergestellt wird oder wie deine Dienstleistung erbracht wird, kann die Qualität und Sorgfalt zeigen, die du in deine Arbeit steckst. Zum Beispiel, wenn du handgefertigte Produkte verkaufst, könnten Fotos von der Herstellung und den verwendeten Materialien die Einzigartigkeit und den Wert deines Produkts hervorheben.

Ich habe zwar keine Produkte – biete aber Dienstleistungen an. Und Teil dieser Dienstleistung ist, einen Blick in die Google Search Console zu werfen. Deshalb siehst du mich mit meinem Geschäftsnotebook auf dem Bild – und natürlich die offene Google Search Console.

Lisa sitzt vor dem Laptop und öffnet die Google Search Console

Welche Bilder gehören auf eine Website?

In einer Zeit, in der der erste Eindruck oft online gemacht wird, sind die Bilder, die du auf deiner Website verwendest, entscheidend. Sie können den Unterschied zwischen einem flüchtigen Besucher und einem treuen Kunden ausmachen. Folgende Bilder sollten sich unbedingt auf einer Website wiederfinden:

Geschäftsführung und Mitarbeiter

  • Zeige Bilder der Geschäftsführung und des Teams. Dies gibt deiner Marke ein Gesicht und ermöglicht es den Besuchern, eine persönliche Verbindung herzustellen.
  • Denke daran, dass bei der Verwendung von Bildern von Mitarbeitern vertragliche Regelungen getroffen werden müssen. Es ist wichtig, die Zustimmung jedes Einzelnen einzuholen, bevor sein Bild online gestellt wird.
  • Ein guter Tipp aus der Praxis: Stelle Schlüsselszenen mit verschiedenen Mitarbeitern nach. Dies ermöglicht es dir, Bilder auszutauschen, falls ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, ohne das gesamte Design der Website zu beeinträchtigen.

Personalisierte Bilder

  • Es ist wichtig, dass Besucher der Website sofort einen personellen Bezug herstellen können. Phrasen wie „Ah, mit der Dame habe ich gerade telefoniert“ oder „So sieht also der Herr aus, der mir Wein ausschenkt“, schaffen eine emotionale Bindung.
  • Deine Website sollte das Gefühl vermitteln, als wäre man tatsächlich vor Ort. Dies kann durch Bilder von deinen Geschäftsräumen, dem Ambiente und der Interaktion zwischen Mitarbeitern und Kunden erreicht werden.
  • Nutze personalisierte Bilder, auf denen auch deine Marke sichtbar ist. Dies kann durch Merchandise-Material wie Kugelschreiber, Blöcke oder sichtbare Logos erreicht werden.

Auf dem Foto siehst du zum Beispiel auf der linken Seite meine Hand, wie sie einer anderen Hand eine meiner Visitenkarten überreicht.

Einfach Mal Seo Visitenkarte

Markenidentität

  • Jedes Bild sollte einen Aspekt deiner Markenidentität widerspiegeln. Dies kann durch Farben, Stil oder sogar die Art und Weise, wie Menschen auf den Bildern posieren, erreicht werden.
  • Detailfotos sind hierbei besonders wertvoll. Zeige das Firmenschild, das Logo an der Wand, Kugelschreiber mit dem Firmenlogo, Mitarbeiter in Firmenbekleidung und andere markenspezifische Artikel.

Meine persönliche Meinung

Ich bin ein echter Fan von individuellen Inhalten, und das gilt besonders für Bilder. Stockfotos können zwar zweckmäßig sein, doch oft fehlt ihnen die Tiefe und Persönlichkeit. Ein Bild sollte mehr erzählen als tausend Worte. Ein Firmenlogo auf einem Stift, den ein Mitarbeiter in der Hand hält, oder die spezifische Radhose, die im Text beschrieben wird, sind solche Details, die Authentizität vermitteln.

Suchmaschinen wollen den Nutzern das bestmögliche Ergebnis liefern und Authentizität spielt dabei eine große Rolle. Daher frage ich mich oft, warum so viele Unternehmen auf generische Stockfotos zurückgreifen, die kaum Emotionen wecken. Selbst Bilder für Lückenfüller oder Hintergründe lassen sich schnell und einfach im Rahmen eines Fotoshootings selbst herstellen – so wird auch gewährleistet, dass ALLE Bilder auf der Website im selben Stil sind.

Die Investition in einzigartige Fotos zahlt sich nicht nur auf der Website aus, sondern auch in anderen Medien wie Social Media oder Werbekampagnen. Es ist eine Investition in Marke und Authentizität. Und wenn man so ein Fotoshooting gut durchplant, dann kann man an einem halben Tag / ganzen Tag sehr viel erreichen, ohne zu viel Budget zu benötigen.


Lisa Augustin, Autorin, Bloggerin, Softwareentwicklerin und SEO Expertin.

Lisa Augustin

Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, Genussbikerin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert