Wie wichtig sind Keywords in 2024?

Was sind Keywords und wie wichtig sind diese wirklich, wenn man erfolgreich bei Suchmaschinen gefunden werden möchte?

Autorin: Lisa Augustin Zuletzt aktualisiert: 17. Januar 2024
Schlüssel auf Tastatur symbolisiert Keywords für SEO.

Oft höre ich von meinen Kunden oder den Teilnehmern meines Tauschgeschäftes, dass es ihnen schwerfällt, die richtigen Keywords zu finden. Viele glauben auch, dass Keywords eines der wichtigen Dinge bei SEO sind.

Für diesen Ratgeber habe ich kurzerhand eine kleine Umfrage in meiner Instagram Story gestartet, um zu verdeutlichen, wie viele immer noch denken, dass Keywords der wichtigste Aspekt bei SEO sind:

Umfrage auf Instagram: 40% der Befragten denken, dass Keywords das wichtigste bei SEO sind.

In diesem Beitrag verrate ich dir, was ich als SEO-Expertin von Keywords halten und warum sie meiner Meinung nach oft missinterpretiert werden.

Was sind Keywords?

Keywords sind Wörter oder Phrasen, die von Nutzern in Suchmaschinen eingegeben werden, um relevante Informationen oder Dienstleistungen zu finden. Sprich, das, was du in die Google-Suche eingibst, ist ein Keyword. Ein Keyword kann dabei aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Ich habe dir mal ein paar Keywords mitgebracht, die ich selbst die letzten Tage über in die Google Suche eingetippt habe

  • Sanitätshaus Ehingen
  • Google Fotos
  • Ekoi corsa light
  • Risoni aus Hülsenfrüchten

Keywords haben Suchintentionen

Wenn ich etwas in die Google-Suche eingebe, dann habe ich eine gewisse Erwartungshaltung. Man spricht hier auch von einer Suchintention.

Konkret unterscheidet man zwischen folgenden Suchintentionen:

  • Informative Suchintention: Der Nutzer sucht nach Informationen
  • Navigative Suchintention: Der Nutzer möchte an ein bestimmtes Ziel gelangen
  • Transaktionale Suchintention: Der Nutzer hat die Intention online eine Aktion auszuführen (kaufen, downloaden, buchen,…)
  • Kommerzielle Suchintention: Eine Mischung aus Informativ und Transaktional

Um das ganze zu verdeutlichen, habe ich dir nochmals meine eigenen Suchanfragen bei Google mitgebracht:

  • Sanitätshaus Ehingen –> Hier wollte ich wissen, welche Sanitätshäuser es in Ehingen und mir einen groben Überblick bezüglich Bewertungen, Öffnungszeiten und Leistungen verschaffen. (Informativ)
  • Google Fotos –> Hier wollte ich direkt zur Website von „Google Fotos“ kommen. (Navigativ)
  • Ekoi corsa light –> Hier habe ich nach dem Fahrradhelm „corsa light“ der Marke Ekoi gesucht, weil ich den Link mit einer Freundin teilen wollte (Transaktional)
  • Risoni aus Hülsenfrüchten –> Hier wollte ich verschiedene Produkte vergleichen (Kommerziell)

Es gibt natürlich auch Nutzer einer Suchmaschine, die bis jetzt nicht so richtig wissen, was sie suchen. Deren Suchintention ist dann oft die Inspiration. Aus der Inspiration kann sich dann aber auch wieder ein konkretes Ziel entwickeln.

Short-Tail vs. Long-Tail

Keywords, die aus ein bis zwei Wörtern bestehen, werden als Short-tail-Keywords bezeichnet. Keywords, die länger als zwei Wörter sind, werden als Long-tail-Keywords bezeichnet.

Stell dir vor, du arbeitest in einer Bäckerei und ein neuer Kunde betritt den Laden. Du fragst ihn, was er genau haben möchte und er antwortet mit „Brot“. Daraufhin präsentierst du ihm alle 20 verschiedene Brote, die ihr im Angebot habt. Daraufhin entscheidet sich der Kunde für eines der Brote und fragt nach, ob es auch frei von Weizenmehl ist. Als du es verpacken möchtest, wirft er noch in den Raum, dass es auch noch geschnitten werden soll. So funktionieren oft Suchen bei Google mit Short-tail-Keywords.

Der nächste Kunde dagegen hat konkrete Wünsche: „Ein glutenfreies Vollkornbrot, 500g und geschnitten“. Und hier wären wir dann auch beim Long-tail-Keyword.

Um den Unterschied noch etwas zu verdeutlichen, habe ich dir eine kleine Tabelle angelegt:

Short-tail-KeywordsLong-tail-Keywords
Suchintention oft nicht klarKlare Suchintention
Hohes SuchvolumenNiedriges Suchvolumen
Sehr AllgemeinSehr spezifisch
Oft hohe AbsprungrateOft hohe Conversionsrate
Hoher WettbewerbGeringer Wettbewerb

Keywordrecherche: Wie findet man ein „gutes Keyword“?

Um die Suchbegriffe zu finden, die die Zielgruppe bei Google eingibt, wird oft eine Keywordrecherche betrieben. Dazu werden oft Keywordtools von verschiedenen Anbietern wie ubersuggest, ahrefs, sistrix, mangools, usw. verwendet. Ich habe mal unser Brot-Beispiel von oben nochmals aufgegriffen und die Keywords „Brot“ und „Glutenfreies Vollkornbrot“ bei ahrefs eingegeben.

Wichtig: Unterschiedliche Tools liefern auch unterschiedliche Ergebnisse, weil sich deren Datenbasis unterscheidet. Kennzahlen in solchen Tools sollten nie zu ernst genommen werden!

Die recherchierten Keywords werden dann zusammen mit ihrem monatlichen Suchvolumen und deren Schwierigkeit zu ranken notiert. Oft wird noch berücksichtigt, ob man für mehrere Keywords mit demselben Content ranken kann, oder ob die Keywords unterschiedliche Suchintentionen erfüllen.

Doch bei so einer Keywordrecherche werden oft auch viele Fehler gemacht:

  • Die Keywords werden von der Zielgruppe oft gar nicht wirklich gesucht
  • Meist wird das Keyword mit dem höchsten Suchvolumen ausgewählt
  • Sinnlose Überlegungen, ob man das Wort in Einzahl oder Mehrzahl schreibt
  • Man versteift sich auf ein Keyword und vergisst dabei andere Aspekte des Themas
  • Die Recherche wird oft ewig nicht mehr aktualisiert und der Inhalt später auch gar nicht mehr angepasst

Ich muss gestehen, dass ich selbst keine klassischen Keywordrecherchen mache. Ich mache viel lieber Themenrecherchen. Dazu wird in Zukunft aber noch ein separater Ratgeber folgen.

Wo werden Keywords eingesetzt?

Jetzt hast du eine Keywordrecherche betrieben und dich für ein Keyword entschieden. Doch wohin damit nun?

Früher war es so, dass wenn ein Keyword an relevanten Stellen (Title, Meta-Description, Überschriften, Text, Alt-Attribut,….) verwendet wurde, der Inhalt auch für das Keyword rankte. Das führte dann häufig dazu, dass sogenanntes Keyword-Stuffing betrieben wurde. Das heißt, dass der Content einfach sinnlos mit dem Keyword vollgestopft wurde. Und wenn dein auserwähltes Keyword dann zum Beispiel „bester Rasenmäher für Kleingärten“ hieß, dann wurde diese Phrase auch 1:1 des Öfteren im Text eingebaut. Ich denke, du kannst dir vorstellen, wie lesbar der Text dann noch war. 😉

Leider gibt es heutzutage immer noch Menschen, die Keywords genau so einsetzen.

Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Ich zähle weder Keywords noch achte ich darauf, wo ein Keyword eingesetzt wird.

Google kann mittlerweile semantische Zusammenhänge verstehen und weiß genau, ob du mit deinem Inhalt dem Nutzer weiterhelfen kannst. Es geht also nicht mehr darum, ob das Keyword 5 Mal im Text und einmal in der Überschrift steht, sondern es geht darum, ob du das beste Ergebnis für den Nutzer parat hast.

Und nur weil du einen Inhalt für ein Keyword optimierst, heißt es noch lange nicht, dass du dann auch dafür gefunden wirst. Ich werde zum Beispiel auch für Keywords gefunden, die so gar nicht im Text auftauchen. Das beweist wieder, dass er Einsatz von Keywords gar nicht notwendig ist, um für ein Keyword zu ranken.

Für welche Keywords ranke ich?

Mit der Google Search Console kannst du zum Beispiel herausfinden, für welche Keywords du rankst. Wenn du für etwas rankst, über das du bisher gar nichts oder zu wenig geschrieben hast, dann kannst du deinen Content immer noch daraufhin anpassen und ihn besser machen. Sprich, du kannst Keywords als Inspiration für noch bessere Inhalte verwenden.

Zum Beispiel habe ich herausgefunden, dass ich mit dem Keyword „die daten werden verarbeitet – bitte versuch es in einem tag noch einmal“ mit meinem Google Search Console Ratgeber auf Platz 4 ranke, aber nie über diese Meldung geschrieben habe.

Suchanfrage in der Google Search Console

Das heißt für mich, dass meine Zielgruppe danach sucht und Google überzeugt ist, dass Nutzer in meinem Inhalt fündig werden. Wenn ich jetzt noch diesen Inhalt ausführlicher beschreibe, bin ich mir sicher, dass mein Ranking auch steigen wird UND der Nutzer letztlich zufriedener ist. Das Analysieren von Keywords mit der Google Search Console hat mir also aufgezeigt, wo mein Content noch Lücken hat.

Laptop mit Glühbirne
Mit welchen Keywords wirst du bereits gefunden?
Mithilfe der Google Search Console kannst du herausfinden, mit welchen Keywords du bereits gefunden wirst.

Fazit: Sind Keywords im Jahr 2024 noch relevant für SEO?

Auch im Jahr 2024 ist es noch wichtig zu wissen, was Keywords überhaupt sind und wofür sie gut sind. Sie dienen als Brücke zwischen den Suchanfragen der Nutzer und den Inhalten auf einer Website. Doch während Keywords in der Vergangenheit oft als alleinige Maßstäbe für die Relevanz einer Seite angesehen wurden, hat sich dies mittlerweile geändert. Ein „gutes Keyword“ zu finden, erfordert mehr als nur die übermäßige Verwendung eines bestimmten Begriffs. Und eine Keywordrecherche zu machen heißt auch nicht, Keywords in ein SEO-Tool einzugeben und ewig lange Excel-Listen zu erstellen.

Google und andere Suchmaschinen berücksichtigen mittlerweile auch den Kontext einer Seite, die Qualität des Inhalts und die Nutzererfahrung bei der Bewertung der Relevanz. Daher ist es wichtig, dass Keywords sinnvoll in die Struktur einer Seite integriert werden, um den Nutzern relevante Informationen zu liefern. Die Lesbarkeit und das Nutzererlebnis sind aber viel wichtiger als die Integration des Keywords in den Text. Keywords können also bei der Recherche für Themen helfen und neue Aspekte aufzeigen, müssen aber nicht X mal verwendet werden.

Außerdem kann eine Keywordrecherche dir auch aufzeigen, wann es sinnvoll ist, Themen zu bündeln oder zu trennen.

Ich bin überzeugt, dass wenn du gute, ausführliche und relevante Inhalte erstellst, diese auch schon automatisch die richtigen Keywords enthalten.

Daher hat sich bei mir auch folgende Routine in Bezug auf Keywords bewährt:

  1. Themenrecherche (dabei schaue ich mir auch ein paar Keywords an)
  2. Ich erstelle den besten Inhalt für das Thema
  3. Ein paar Wochen nach der Veröffentlichung analysiere ich die Rankings und verbessere den Inhalt (dabei schaue ich mir auch nochmals die Keywords an, mit denen ich tatsächlich gefunden werde)
Laptop mit Fragezeichen

Häufig gestellte Fragen rund um Keywords

Tools, um Keywords zu finden, gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Es gibt 2 Arten von Keywords, die du suchen kannst: Die Keywords für die du schon rankst und die, für die du ranken möchtest. Die Keywords, für die du schon rankst, findest du in der Google Search Console. Keyword Inspirationen für neuen Content oder um deinen Content aufzuwerten findest du bei Tools wie KWfinder, Answer the Public, SEORCH, Ubersuggest, Keywords Everywhere, ahrefs, semrush, Surfer SEO, Sistrix,… und noch vielen weiteren. Die Tools, welche ich nutze, habe ich gelb hinterlegt.
Das Keyword sollte zum einen eine Suchintention erfüllen und zum anderen ein Suchvolumen haben. Die Größe des Suchvolumens ist allerdigns abhängig von der Zielgruppe. Größer ist nicht unbedingt besser – wichtig ist nur, dass überhaupt danach gesucht wird.
Bei einer Keywordrecherche werden Keywords recherchiert, die sich gut für Themen auf einer Website eigenen. Im Idealfall werden diese auch gleich vom Profi in Cluster aufgeteilt und nach Relevanz bewertet.
Ich ranke auch für Keywords, obwohl das Keyword nicht im Text steht. Die Antwort ist also: Gar nicht. Es gibt keine Mindestanzahl. Denke in Themen und nicht in Keywords. Wenn du einen guten Text über das Thema schreibst, dann solltest du auch automatisch die Suchintentionen für verschiedene Keywords zu diesem Thema abdecken. Du rankst ja auch nicht nur für ein Keyword, sondern für mehrere. Stell dir vor, du würdest die ALLE x-mal in den Text packen. Das wäre ja gar nicht mehr lesbar. 😉
Solche Recherchen mache ich gerne im Rahmen eines SEO-Audits, weil SEO ja viel mehr als nur Keywords ist und die alleine nicht weiterhelfen.
Falls du dennoch mal eine einzelne Keywordrecherche benötigst, dann kostet das je nach Themenumfang zwischen 200 und 1500 Euro.
Früher konnte man in den Meta-Daten neben dem Meta-Title und der Meta-Description noch Meta-Keywords einfügen und wurde dadurch dann besser von der Suchmaschine gefunden. Mittlerweile werden die Meta-Keywords von der Suchmaschine ignoriert. Der Inhalt ist wichtiger, als irgendwelche Keywords, für die der Verfasser des Inhaltes gerne ranken möchte. Daher kannst du dir diese auch sparen.

Lisa Augustin, Autorin, Bloggerin, Softwareentwicklerin und SEO Expertin.

Lisa Augustin

Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, Genussbikerin

Lisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.

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