Funktioniert AUTOSUGGEST SEO?
Ist die Manipulation von Google’s Autosuggest-Funktion eine effektive SEO-Strategie oder ein kurzlebiger Trick, der mehr schadet, als nützt?
In der Welt des digitalen Marketings begegnen uns ständig neue Strategien, die versprechen, unsere Online-Präsenz zu boosten. Eine dieser Methoden, die zuletzt viel Gesprächsstoff bot, dreht sich um das Thema Autosuggest in Verbindung mit SEO. Dabei geht es darum, Einfluss auf die automatischen Suchvorschläge von Google zu nehmen, um bestimmte Schlagworte oder Firmennamen prominent zu platzieren. Aber wie genau funktioniert Autosuggest und ist es wirklich eine Strategie, auf die man setzen sollte?
Wie funktioniert Google Autosuggest?
In der Softwareentwicklung gibt es verschiedene Funktionen, um dem Nutzer die Eingabe in Feldern zu erleichtern. Zwei bekannte Funktionen sind Autosuggest und Autocomplete.
Ich habe früher selbst viel Software entwickelt und diese Funktionen gerne genutzt, da sie die Nutzerfreundlichkeit enorm steigern.
Lisa
Die Funktionen sind in jeder Art von Software realisierbar – egal ob in einer App, einer Desktopanwendung oder in einer Suchmaschine. Da wir hier den SEO-Aspekt betrachten wollen, konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf die Suchmaschine.
Autosuggest und Autocomplete sind zwei Funktionen, die oft miteinander verwechselt werden, aber tatsächlich unterschiedliche Ziele verfolgen, um unser Online-Suchverhalten zu vereinfachen. Beginnen wir mit Autosuggest. Diese Funktion kommt ins Spiel, wenn du anfängst, eine Suchanfrage in die Google-Suchleiste einzutippen. Basierend auf den ersten Buchstaben oder Wörtern, die du eingibst, schlägt Google dir Suchbegriffe vor, die auf früheren Suchanfragen, populären Themen und deinem eigenen Suchverlauf basieren. Das Ziel von Autosuggest ist es, dir Zeit zu sparen, indem es dir ermöglicht, eine vollständige Suchanfrage schneller zu formulieren, ohne sie vollständig eintippen zu müssen.
Autocomplete hingegen ist eine Funktion, die dir vorwiegend in Formularfeldern auf Webseiten begegnet. Wenn du beispielsweise deine Adresse in ein Online-Formular eingibst, kann Autocomplete deine Eingabe vervollständigen, indem es auf frühere Eingaben oder Daten aus einer Datenbank zurückgreift. Während also Autosuggest dir Suchvorschläge basierend auf der Allgemeinheit der Nutzerdaten und Suchtrends bietet, arbeitet Autocomplete mit deinen persönlichen Daten, um das Ausfüllen von Formularen zu beschleunigen.
Der wesentliche Unterschied liegt jedoch in ihrer Anwendung: Autosuggest bei Suchfeldern und Autocomplete im Kontext von Formulareingaben auf Webseiten
Indem wir diesen Unterschied verstehen, können wir besser nachvollziehen, wie und warum Autosuggest als Werkzeug für SEO-Strategien genutzt oder eben auch missbraucht werden kann. Es ist eine Funktion, die darauf abzielt, den Suchprozess zu erleichtern, indem sie intuitiv die Absichten und Bedürfnisse der Nutzer vorwegnimmt und entsprechende Vorschläge liefert. Doch wenn Unternehmen versuchen, diese Vorschläge zu ihren Gunsten zu manipulieren, betreten wir eine Grauzone, die ethische Fragen aufwirft und letztlich den wahren Wert des Inhalts untergräbt.
Ist Autosuggest wirklich SEO?
Die meisten Webseitenbetreiber haben schon einmal eine E-Mail bekommen, in der Autosuggest als völlig neuartige SEO-Strategie bezeichnet wird. Ständig bekomme ich von meinen Kunden solche Mails weitergeleitet, mit der Frage, was ich davon halte. Und auch ich habe schon einmal eine solche Mail erhalten. Das war im Jahr 2022. Inzwischen sind die Mails etwas „persönlicher“ im Text geworden, aber man erkennt immer noch, dass vorgefertigte Textbausteine genutzt werden.
Wenn wir an SEO denken, geht es normalerweise darum, unsere Inhalte und Webseiten so zu optimieren, dass sie in den Suchergebnissen möglichst weit oben stehen. Autosuggest SEO hingegen zielt darauf ab, die Suchvorschläge zu beeinflussen. Viele in der Branche sehen das als eine Form der Manipulation. Google selbst hat klargestellt, dass Manipulationen an Suchergebnissen gegen ihre Richtlinien verstoßen und entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen können
Daher ist meine Antwort ganz klar: Autosuggest ist kein SEO, sondern eine Funktion. Und der „komplett neue Ansatz“ von 3 gesichtslosen, unbekannten Studenten ist nur eine Manipulation einer Funktion, die den Nutzern helfen soll. Manipulation von nutzerfreundlichen Funktionen ist in meiner Welt allerdings nicht nutzerfreundlich und auch nicht hilfreich.
Was halte ich persönlich von Autosuggest?
Wie schon oben erwähnt, finde ich, dass das Autovervollständigen von Suchanfragen eine tolle Sache ist. Es ist hilfreich, spart Zeit und bietet Inspiration. Ich nutze Autosuggest sogar für Keywordrecherchen, in dem ich einfach einen Begriff eingebe und schaue, wonach Nutzer sonst noch so suchen. Das kann sehr inspirierend sein und mir helfen, noch bessere Inhalte zu schreiben.
Wenn ich bei der Google-Suche zum Beispiel „Die richtige Radhose für“ eingebe, dann werden mir viele tolle Ideen vorgeschlagen, zu denen ich als Fahrradbloggerin Content generieren kann. Zum Beispiel kann ich einen Artikel für „Die richtige Radhose für den Winter“ oder „Die richtige Radhose für lange Strecken“ schreiben und somit die echte Suchintention der Nutzer erfüllen. Sprich, ich nutze Autosuggest tatsächlich, um Inhalte zu erstellen, die bei der Suchmaschine gesucht werden.
Wovon ich allerdings nichts halte, ist die Manipulation der Autovervollständigung der Suchmaschine. Konkret suchen weltweit Menschen nach einem bestimmten Begriff, um diesen Begriff populärer zu machen und damit auch in die Autovervollständigung von Google zu bringen. Denn wenn etwas häufig gesucht wird, dann wird es in den meisten Fällen auch von der Suchmaschine vorgeschlagen. Dabei haben diese Menschen gar nicht die Suchintention, die sie vorgeben, zu haben.
Es ist eine Manipulation, die versucht, Googles Suchalgorithmen zu umgehen. Diese Art von Taktik kann zwar kurzfristig für mehr Sichtbarkeit sorgen, langfristig birgt sie aber Risiken, wie etwa mögliche Strafen von Google. Außerdem geht es dabei nicht darum, qualitativ hochwertigen Content zu erstellen, der wirklich auf die Interessen und Suchintentionen der Nutzer eingeht.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre die Manipulation von Autosuggest ein cleverer Weg, um deiner Marke einen ordentlichen Sichtbarkeitsschub zu verpassen. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man schnell, dass das Ganze eher ein Strohfeuer und ziemlich riskant ist – und eigentlich gar nicht so richtig zu dem passt, was wir unter echtem SEO verstehen. Statt uns mit solchen Tricksereien abzugeben, sollten wir viel lieber auf Strategien setzen, die langfristig was bringen, nachhaltig sind und ganz klar auf der guten Seite der Macht stehen. So bekommen wir nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern gewinnen auch das Vertrauen und die Herzen unserer Zielgruppe.
Bessere Alternativen zu Autosuggest
Anstatt auf manipulative Praktiken zurückzugreifen, sollten wir uns auf bewährte und ethisch vertretbare SEO-Strategien konzentrieren. Hier einige bessere Ansätze, die ich dir auch von Herzen empfehlen kann:
Lisa Augustin
Software-Entwicklerin, SEO-Expertin, Bloggerin, GenussbikerinLisa Augustin (geb. Lisa Rudolf) hatte schon immer eine Vorliebe für Algorithmen und technische Probleme. Nach ihrem Informatikstudium hat sie über 5 Jahre lang Berufserfahrung als Softwareentwicklerin gesammelt, während sie nebenher einen Blog über gesunde Ernährung und Radsport geschrieben hat. In dieser Zeit hat sich auch eine Leidenschaft für Suchmaschinenoptimierung (SEO) entwickelt. Und dieser Leidenschaft geht Lisa jetzt hauptberuflich nach. Ihre Mission ist es, SEO verständlich zu erklären und andere Selbstständige, Blogger und kleine Unternehmen dabei zu unterstützen.